BME-Region Darmstadt

Trotz sommerlichen Temperaturen von 32 Grad war die Besichtigung des Arbeitskreises Materialwirtschaft Einkauf und Logistik IHK-BME im Alnatura Logistikzentrum in Lorsch erfrischend. Dies lag einerseits an der erfrischenden Art von Logistik-Leiter Klaus Böhmer, der schon die Vorstellung von Alnatura als Frage-Antwort-Spiel gestaltete. Anderseits erhielten die Teilnehmer viele frische Ideen rund um das Logistikzentrum und Materialflüsse.

Kunden- und Mitarbeiterorientierung ist Konzept

Natürlich kennt man das Alnatura-Logistikzentrum wegen des großen Hochregallagers aus Holz „Aber es ist eben nicht nur ein Haufen Holz“ so Klaus Böhmer. Dadurch, dass 2,50 Meter in das Erdreich gebaut wurde, konnte ein natürlicher „Kellereffekt“ im Hochregallager erzielt werden. Das Bauen mit FSC-Zertifizierten Holz ist nicht nur nachhaltig, sondern hat darüber hinaus auch klimatische und brandschutztechnische Vorteile. Ganz ohne Kälte- und Wärmeenergie können so die empfindlichen Lebensmittel von Alnatura gelagert und verteilt werden.

Alnatura koordiniert und organisiert die Abholung der Waren bei ihren Herstellern selber. „So können wir steuern, was wann bei uns ankommt und können sicher stellen, dass der Lagerumschlag optimal ist“, so Böhmer. Abstimmungen an der Rampe gehören der Vergangenheit an. „Es gehört zum Konzept von Alnatura, dass die Fehler im Prozess nicht von den LKW-Fahrern bei der Anlieferung ausgebadet werden, sondern die Abstimmung von Fehllieferungen im Back-Office erfolgt“. An sich ist das auch kein Thema, weil die Fehlerquote niedrig ist. Bei über 2.000 Palettenbewegungen im Wareneingang auch erforderlich, um einen reibungslosen, mit einem Zeitfenstersystem unterstützten Prozess zu realisieren.

Durchdachte Konzepte statt störanfälliger Technik

Moderne Technik mit Robotern des Herstellers Kuka entlastet die Mitarbeiter bei der Kommissionierung von Paletten. Dies schont die Rücken der Mitarbeiter, hält aber auch den Warenfluss konstant. Im Warenausgang ersetzen Rollenbahnen auf schiefer Ebene störanfällige horizontale Förderbänder, und befördern die Paletten bis kurz vor den LKW.

Die Teilnehmer an der Besichtigung nahmen einen sehr guten Eindruck vom Lager mit nach Hause und schon während der Begehung reiften bei dem Einen oder der Anderen Ideen für die eigene Arbeit.

© Fotos: Martin Proba/IHK Darmstadt