BME-Region Darmstadt

20.11.2015

Konfliktmanagement

Fast schon ein Klassiker - häufig unbemerkt schaukelt sich zwischen zwei Kollegen oder Kolleginnen durch unterschiedliche Meinungen ein Konflikt hoch, der irgendwann zur offenen Feindschaft mutieren kann!

Einmal mehr begeisterte unsere Referentin Helga Ideler am 18.11.2016 in der BME/IHK Veranstaltung die Zuhörer und Zuhörerinnen durch ihren mit Praxisbeispielen gespickten Vortrag.

"Währet den Anfängen", sagt der Volksmund, aber alleine das Erkennen von aufkeimenden Konflikten ist oft gar nicht so einfach. Der Grund lässt sich anhand des Eisbergmodells sehr anschaulich erklären:

An der Oberfläche sieht man eine Sachebene und eine Position, die die Parteien einnehmen. Leider befinden sich aber mehr Parameter unter der Oberfläche, die man nicht so einfach erkennt und eine Konfliktentstehung begünstigen . Dazu gehören die Beziehungsebene, individuelle Bedürfnisse, Motivation, Werte und Überzeugungen, Emotionen und das Selbstwertgefühl.

Auf diesen Parametern aufbauend, erkennt man Konflikte in einem Unternehmen an folgenden Anzeichen:

  • Störung der Kommunikation, unterschwelliges feindseliges Verhalten : Mitarbeiter werden ausgegrenzt
  • Starke emotionale Reaktionen
  • Hinweis auf Widerstände, z.B. häufiges Widersprechen, betonen von Risiken
  • Qualität der Zusammenarbeit sinkt, Arbeitsergebnisse werden schlechter
  • Entscheidungen werden grundlos hinausgeschoben
  • Kündigungen und Versetzungen, die nicht nachvollziehbar sind
  • Betriebsklima wird schlechter

Das Resultat eines Konfliktes haben viele vielleicht schon erlebt aber einen Konflikt vorher zu lösen ist in der Praxis leider nicht so einfach, weil sich Entwicklungen oft über längere Zeiträume hinziehen und die Entstehung ist zusätzlich komplex. Es gibt z.B. unterschiedliche Konfliktarten (intrapersonelle und interpersonale) oder es gibt heiße und kalte Konflikte (offene und im Verborgenen), usw.

Nach dem Harvard-Konzept bewältigt man Konflikte, wenn man sie denn erkannt hat, mit folgendem Ansatz:

- Menschen und Probleme getrennt voneinander behandeln
- Auf die Interessen des Gegenübers konzentrieren
- Wahlmöglichkeiten/Optionen für eine Win-Win-Lösung erhöhen
- Fair bleiben und Kriterien für strittige Punkte gemeinsam entwickeln

Beendet wurde der Vortrag vor einem gut gefüllten Sitzungssaal mit einem Zitat von Joseph Joubert:

"Das Ziel eines Konflikts oder einer Auseinandersetzung soll nicht der Sieg, sondern der Fortschritt sein".

Dem ist nichts hinzuzufügen!


Weiterempfehlen

Ansprechpartner

Rainer Thöny Vorstandsmitglied, Ansprechpartner Young Professionals
+49 6150-8309070